Der Bereich Immobilien spielt für viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) eine wichtige Rolle, sei es zur Nutzung von Geschäftsräumen, für Produktionsstätten oder als Investition. Hier sind einige zentrale Statistiken und Prozentsätze, die den Immobilienbereich für KMU betreffen:
- Immobilienbesitz bei KMU
Immobilienbesitz für Geschäftszwecke: Etwa 45-50% der KMU in Europa besitzen eigene Immobilien, die sie für ihre Geschäftszwecke (z. B. Büros, Lagerhallen, Produktionsstätten) nutzen. In den USA liegt dieser Anteil bei rund 40-45%. Größere KMU neigen eher dazu, Immobilien zu besitzen, während kleinere Unternehmen häufig mieten.
Mieten von Geschäftsräumen: Rund 55% der KMU weltweit mieten ihre Geschäftsräume, insbesondere in städtischen Gebieten, in denen die Kosten für den Erwerb von Immobilien hoch sind. In Europa beträgt dieser Anteil etwa 50-55%, in den USA liegt er bei etwa 55-60%.
- Nutzung von Immobilien als Investition
KMU als Immobilieninvestoren: Etwa 20-25% der KMU investieren in Immobilien als Kapitalanlage. Diese Zahl ist in entwickelten Märkten wie Europa und den USA ähnlich, wobei der Anteil in Branchen mit stabilen Cashflows, wie Bau- und Fertigungsunternehmen, höher ist.
Immobilien als langfristige Investition: Etwa 75-80% der KMU, die in Immobilien investieren, betrachten dies als langfristige Kapitalanlage (mehr als 10 Jahre). Immobilien gelten als sichere, aber weniger liquide Investition, was sie für Unternehmen mit langfristigem Planungshorizont attraktiv macht.
- Finanzierung von Immobilien für KMU
Hypotheken und Immobilienkredite: Rund 60-65% der KMU, die Immobilien besitzen oder erwerben, nutzen Hypotheken oder Immobilienkredite zur Finanzierung. In Europa liegt dieser Anteil bei etwa 65%, in den USA bei etwa 60%. Banken bieten spezielle Finanzierungslösungen für den Erwerb von Gewerbeimmobilien an.
Leasing von Immobilien: Etwa 15-20% der KMU greifen auf Leasingmodelle für Immobilien zurück, insbesondere in Fällen, in denen Flexibilität oder kurzfristiger Raumbedarf erforderlich ist.
- Häufigkeit von Immobilienverkäufen bei KMU
Immobilienverkäufe zur Liquiditätsbeschaffung: Etwa 10-15% der KMU verkaufen gelegentlich eigene Immobilien, um Liquidität zu schaffen, insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder zur Finanzierung von Expansionsprojekten. In den USA liegt der Anteil bei etwa 15%, während er in Europa bei 10-12% liegt.
Sale-and-Leaseback-Modelle: Rund 5-10% der KMU nutzen Sale-and-Leaseback-Modelle, bei denen sie ihre Immobilien verkaufen und sie anschließend zurückleasen, um Kapital freizusetzen, ohne den Betrieb zu beeinträchtigen.
- Herausforderungen bei Immobilieninvestitionen für KMU
Hohe Anschaffungskosten: Rund 40% der KMU nennen die hohen Anschaffungskosten als größtes Hindernis für den Erwerb von Immobilien. Besonders in städtischen Gebieten oder wachstumsstarken Regionen sind die Immobilienpreise für viele KMU eine große Hürde.
Finanzierungsengpässe: Etwa 25-30% der KMU berichten von Schwierigkeiten, ausreichende Finanzierungsangebote für Immobilienkäufe zu erhalten, insbesondere in Sektoren mit schwankenden Einnahmen oder geringem Eigenkapital.
Liquiditätsbindung: Rund 20% der KMU verzichten auf Immobilienkäufe, da sie das Kapital anderweitig binden müssen und Immobilien als weniger liquide Investitionen betrachten.
- Art der genutzten Immobilien
Büroflächen: Etwa 50-55% der KMU nutzen Büroflächen, entweder im Eigenbesitz oder zur Miete. Vor allem Unternehmen im Dienstleistungssektor und in der Technologiebranche benötigen Büroräume.
Gewerbe- und Industrieflächen: Rund 30-35% der KMU nutzen Gewerbe- oder Industrieimmobilien für Produktion, Lagerung oder Logistik. In der Bau-, Fertigungs- und Logistikbranche liegt dieser Anteil deutlich höher, bei etwa 50-60%.
Einzelhandelsflächen: Etwa 15-20% der KMU, insbesondere im Handel, mieten oder besitzen Einzelhandelsflächen.
- Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien in der Immobiliennutzung
Nachhaltige Immobiliennutzung: Etwa 20-25% der KMU berücksichtigen bei der Auswahl ihrer Immobilien Nachhaltigkeitskriterien, wie energieeffiziente Gebäude oder umweltfreundliche Bauweise. In Europa liegt dieser Anteil aufgrund strengerer Umweltvorschriften höher, bei etwa 25-30%, während in den USA etwa 15-20% der KMU solche Kriterien berücksichtigen.
Investitionen in energieeffiziente Gebäude: Etwa 10-15% der KMU investieren in energieeffiziente Umbauten oder in „grüne“ Gebäude, um Betriebskosten zu senken und nachhaltige Standards zu erfüllen.
- Digitalisierung und Immobilienverwaltung
Nutzung digitaler Tools für Immobilienverwaltung: Etwa 20-25% der KMU nutzen digitale Tools oder Softwarelösungen, um ihre Immobilien zu verwalten, sei es für Mietzahlungen, Wartungsarbeiten oder die Steuerung von Immobilienprojekten. Diese Zahl steigt stetig, da immer mehr Unternehmen auf digitale Lösungen setzen.
PropTech-Investitionen: Rund 5-10% der KMU nutzen PropTech-Lösungen (Property Technology), um ihre Immobilieninvestitionen zu optimieren oder effizientere Mietmodelle zu etablieren.
- Marktentwicklung und Immobilienpreise
Steigende Immobilienpreise: In vielen Regionen geben etwa 50-60% der KMU an, dass steigende Immobilienpreise es schwieriger machen, neue Immobilien zu erwerben oder bestehende Immobilien zu erweitern. Besonders in Großstädten und Ballungsgebieten sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren stark gestiegen.
Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Preise: Etwa 40% der KMU erwarten, dass die Immobilienpreise in den kommenden Jahren weiter steigen werden, was die Investition in Immobilien zu einer wichtigen strategischen Entscheidung macht.
- Immobilien als Teil der Unternehmensstrategie
Immobilien als strategisches Asset: Rund 30-35% der KMU sehen Immobilien als wichtigen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie, sowohl zur Sicherung von Betriebsflächen als auch als Investitionsobjekt. In Branchen wie Fertigung und Bau liegt dieser Anteil höher, bei etwa 40-45%.
Mietflächen zur Flexibilität: Etwa 65-70% der KMU mieten Immobilien, um Flexibilität zu bewahren und schneller auf veränderte Geschäftsanforderungen reagieren zu können. Dies ist besonders in wachstumsstarken Sektoren wie Technologie oder Einzelhandel von Bedeutung.
Diese Statistiken verdeutlichen die zentrale Rolle, die Immobilien für KMU spielen, sowohl in Bezug auf Geschäftsräume als auch als Investitionsobjekte. Herausforderungen wie hohe Anschaffungskosten und Finanzierungsengpässe stehen dem entgegen, während Aspekte wie Nachhaltigkeit und digitale Tools zunehmend an Bedeutung gewinnen.